Aachen. „Vür sönd allemoele Öcher Jonge – Weä jett well, deä ka jo komme...“ Es sind nicht nur die Jungs, sondern alle Aachener und Aachenerinnen, die dieses Lied jedes Jahr zu Karneval mit Inbrunst schmettern. Aber nur die wenigsten wissen, wie viel Karneval tatsächlich drin steckt in dieser Hymne, nämlich – neben jugendlicher Selbstüber- schätzung und allgemeiner Rauflust – die bereits seit der Franzosenzeit verbriefte Öcher Ablehnung und Verballhornung des Militärs: Die Aachener zeigten ihre Abneigung, indem sie – etwa vor der französischen Kaserne in der Elsassstraße – in Lumpenkostümen, die Uniformen nachempfunden waren, auf und ab paradierten, Schmählieder sangen und den militärischen Gruß parodierten. Die Öcher waren die ersten, die in dieser Form gegen die französische Besatzung protestierten. Doch es waren Kölner, die sich erstmals offiziell als uniformierter Karnevalsverein organisierten. 1829 zog die „Aachener Karnevals Florresei“ nach.
Solche Geschichten und noch viel mehr erzählt die Ausstellung „Pratschjeck op Fastelovvend – Karneval in Aachen“, die aus Anlass des Europäischen Weltkultur- erbejahres der UNESCO vom 10. November 2018 bis zum 10. März 2019 im Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen zu erleben ist...